Ein Arbeitsleben für Komax
«Anekdoten? Davon könnte ich viele erzählen. Schliesslich arbeite ich seit 44 Jahren bei Komax. Ich war der erste Servicetechniker und der 17. Mitarbeiter, den Max Koch eingestellt hat – damals noch bei der Komax Electronic. Also fange ich bei den Anekdoten einfach mal mit meinem ersten Arbeitstag an, dem 1. Mai 1981. In seinem Arbeitseifer hatte Max Koch offensichtlich vergessen, dass der Tag der Arbeit eigentlich arbeitsfrei ist. Also machte ich mich wie von ihm gefordert auf den Weg nach Luzern – und stand vor verschlossenen Türen. Aber ich bin ja flexibel, genoss den freien Tag und trat meine Stelle am 2. Mai an – nun aber wirklich.»
«Mein Wunsch war es immer, beruflich zu reisen und eine Weile im Ausland zu leben. Diese Chance bekam ich dann auch später bei Komax für den Marktaufbau in Asien. Anfangs war ich oft gemeinsam mit Max Koch unterwegs, von dem ich viel lernte. Manchmal versprach er zwar ein wenig zu viel, aber im Verkauf gehört das bis zu einem gewissen Grad dazu. Bei zukünftigen Lösungen war ich eher zurückhaltend, besonders in Asien. Ein wichtiges Land beim Aufbau des asiatischen Marktes war Japan, wo ich über sechzig Mal war – meine Kinder haben extra alle meine Pässe durchgesehen und die Stempel gezählt.
Anfang der 1990er hatte ich dem Unternehmen Sumitomo Wiring Systems in Yokkaichi zehn Komax 50/500 verkauft, die einer unserer Servicetechniker in Betrieb nehmen sollte. Da klingelte mein Telefon: Der japanische Produktionsleiter weigerte sich in aller Höflichkeit, unseren Servicetechniker in die Fabrik zu lassen. Der Grund: Unser Mann wollte weder Helm noch Latschen tragen, wie es in japanischen Fabriken üblich oder eben Vorschrift ist. Im Gespräch mit unserem Techniker erfuhr ich dann, dass ihm die zur Verfügung gestellte Ausrüstung einfach viel zu klein war. Also fuhr ich los, organisierte die Sachen in passender Grösse und das Missverständnis war geklärt.»
«Ich lebte mit meiner Familie jahrelang im Ausland, und zwar in Singapur und Chicago, von wo aus ich Komax-Kunden in Asien, in den USA und in Mexiko betreute. Anfang der 2000er-Jahre kehrten wir in die Schweiz zurück. Komax setzte zu dieser Zeit auf Diversifikation und hatte bereits erste Firmen im Bereich der Montageautomation gekauft. Meine neue Aufgabe bestand im Aufbau des Bereichs Wire Processing Systems. Massgeschneiderte Sondermaschinen waren hier gefragt, und ich kannte natürlich aufgrund meiner Berufserfahrung unsere Kundschaft und deren Wünsche gut. Zum Beispiel Staefa Control: Das Unternehmen am Zürichsee war unser erster Kunde im Systemgeschäft und bestellte eine Maschine zur automatischen Verarbeitung von Temperaturfühlern. Weil wir dafür zuerst die Lambda als Basismaschine entwickeln mussten, lieferten wir die Anlage mit einiger Verzögerung an den Kunden aus. Über die Jahre hinweg übernahm zuerst Landis & Gyr und anschliessend Siemens dieses Geschäft und die Anlage wurde zu Siemens nach Zug verlagert. Als ich Siemens kürzlich besuchte, stand unsere Sondermaschine noch immer da. Sie läuft und läuft und läuft, selbst nach über 20 Jahren.»