Behind the Scenes: Packaging Area
Inside Komax
Kein Zutritt für Unbefugte! Die Packaging Area von Komax ist ein in sich geschlossener, streng kontrollierter Sicherheitsbereich. Er unterscheidet sich in mancherlei Hinsicht von einer normalen Verpackerei. Viele vermuten hinter den Gittern und Toren ein Zollfreigebiet oder ein Konsignationslager, doch dem ist nicht so. Entdecken Sie, was sich in diesem speziellen Bereich wirklich abspielt – und wieso Leben davon abhängen, dass hier exakt gearbeitet wird.
Die Gitter und Tore bedeuten, dass Komax ein sogenannter «Bekannter Versender» und damit Teil der sicheren Luftfrachtkette ist. Für die aufwendige Zertifizierung durch das Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL werden die Prozesse und die Mitarbeitenden in der Packaging Area und im Export bis ins Detail durchleuchtet. Davon hängt enorm viel ab.
Hans Graber, Leiter Verpackerei und Versand, erklärt: «Als ‘Bekannter Versender’ übernimmt Komax die Sicherheitskontrolle jeder einzelnen Sendung. Wir garantieren, dass keine gefährlichen Güter in die Flugfracht gelangen. Das ist eine grosse Verantwortung, denn nur etwa ein Drittel der Ladung eines Passagierflugzeuges besteht aus dem Gepäck der Passagiere, der Rest ist kommerzielle Fracht. Nur eine einzelne lose Knopfbatterie hätte das Potenzial, ein Loch in eine Flugzeugwand zu sprengen. Darum herrscht in der gesamten Packaging Area strikte Zutrittskontrolle.»
Etwa 20 Prozent der Maschinen und 90 Prozent der Ersatzteile von Komax ist Luftfracht. Diese Lieferungen gehen am Flughafen ohne weitere Kontrollen direkt auf den Flieger, weil Komax als «Bekannter Versender» für die Sicherheit garantieren kann. Das ist für den Kunden günstiger, denn die aufwendigen Kontrollen im Frachtterminal entfallen.
Zudem kommen die Waren viel schneller an. Dazu Kevin Brijan, Team Leader Packaging Area: «Wenn die Kontrollen konventionell am Flughafen erfolgen, bleiben die Sendungen dort oft drei bis vier Tage liegen, bis die Sicherheitsprüfung erfolgt. Dank unserer Lizenzierung kommt eine Bestellung heute rein, lieferbare Ware geht morgen auf den Flieger und kommt so schnellstmöglich zum Kunden.»
Komax versendet jede Woche Hunderte Verpackungseinheiten, seien es Maschinen, Ersatzteile oder Verbrauchsmaterial. Die sogenannten Colli variieren dabei in der Grösse von einem Umschlag bis zu Kisten in der Grösse von Gartenhäuschen.
In der Maschinen-Verpackerei sind die Prozesse so optimiert, dass eine Komax Maschine von durchschnittlicher Grösse in nur 70 Minuten auslieferbereit ist. Dabei ist für jeden Maschinentypen exakt festgelegt, wie was verpackt wird und wer im Team welche Aufgaben übernimmt. Das garantiert höchste Qualität und Sicherheit.
Eigene Innovationen erleichtern zudem das sichere Arbeiten. Eine von Komax entwickelte Hebevorrichtung hebt selbst die grössten Maschinen gefahrlos an, damit sie einfach und passgenau mit Paletten unterfahren werden können.
«Das ist weit mehr als einfach eine Holzkiste, sondern eine von uns bis ins letzte Detail optimierte und intensiv getestete Hochleistungsverpackung», erklärt Milan Schmidt (links), Stv. Supervisor Packaging Area. «Jede Maschine muss einen Sturz aus 60 Zentimetern unbeschadet überstehen. Die sogenannte schwimmende Verpackung mit Frequenzdämmungen verhindert zudem, dass sich Schrauben unter der Transportvibration rausdrehen.»
Komax ist in Sachen Verpackungen seit Jahren nachhaltig unterwegs. Es werden nur drei recycelbare Materialien verwendet: Holz – wo immer möglich aus Schweizer Produktion –, Polyethylen und Papier. Die Kisten-Bauteile werden just-in-time von einem regionalen Produzenten angeliefert und warten im Lager auf ihren Einsatz.
Jede Woche verlassen Tonnen an Material den Ersatzteileversand in alle Welt. Auch diese Abteilung unterliegt dem strengen Sicherheitskonzept. Hier werden die Teile aus verschiedenen Lagern angeliefert, geprüft, konsolidiert, versandfertig verdichtet und in den Export gegeben.
«Jedes einzelne Komax Produkt wird hier fotografiert und ist via Artikelnummer in unserem Bestellsystem abrufbar», erklärt die Logistikspezialistin Julia Gabriel. «Dies ist in der Praxis sehr hilfreich für unsere Kunden: Sie können buchstäblich auf einen Blick erkennen, ob sie das richtige Teil bestellen.»
Ein Teil nach dem anderen, ein Auftrag nach dem anderen: Serielles Packen sorgt für höchste Sicherheit und Qualität. Die Mitarbeitenden konfektionieren die aus dem automatisierten Kleinteilelager angelieferten Produkte an Arbeitsplätzen, die sie ihren Bedürfnissen gemäss designen und einrichten konnten.
Mehr als 350 hochwertige Artikel werden visuell besonders ansprechend verpackt. Mit dem sogenannten «Brand Packaging» kann den Kunden garantiert werden, dass sie Originalteile aus ungeöffneten Verpackungen erhalten. Genaue Unpacking-Instruktionen resultieren zudem in deutlich weniger Retouren.
Skin-Verpackungen setzen die Produkte perfekt in Szene und schützen sie. Zudem geben sie dem Kunden eine Erstöffnungs- und Originalteilegarantie. Komax hat ein Verfahren entwickelt, um den Trägerkarton günstig ab Losgrösse 1 produzieren zu können und wurde damit für einen Verpackungs-Award nominiert.
Zur sicheren Luftfrachtkette gehört auch der «Reglementierte Beauftragte» – ein zertifizierter Chauffeur. Dieser meldet sich an der Sicherheitsschleuse an, er muss sich ausweisen und einen Arbeitgebervertrag sowie eine detaillierte Auftragsbestätigung vorlegen, um die Ware für den Transport abholen zu können.
«Komax lebt Industrie 4.0 – von der Produktion bis zum Kunden», so Hans Graber, Leiter Verpackerei und Versand. «Es ist unser Stolz, mit einer smarten Verpackung unseren hochwertigen Maschinen und Ersatzteilen das i-Tüpfelchen aufzusetzen, bevor sie die Reise zu unseren Kunden auf der ganzen Welt antreten.»
Kontakt
Hans Graber ist seit 1992 bei Komax tätig und ist für den Warenversand und die Verpackungsentwicklung zuständig.