Die Komax Gruppe behauptet sich in einem anspruchsvollen Marktumfeld und steigert den Umsatz markant

Medienmitteilung

Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Die Komax Gruppe war 2023 mit einem herausfordernden Marktumfeld konfrontiert. Dennoch stieg der Umsatz um 24.0% auf CHF 752.0 Millionen, was insbesondere eine Folge des Ende August 2022 vollzogenen Zusammenschlusses mit Schleuniger war. Der Bestellungseingang erhöhte sich leicht (+1.3%) auf CHF 686.5 Millionen. Das betriebliche Ergebnis (EBIT) reduzierte sich um 5.5% auf CHF 67.8 Millionen, da vor allem im zweiten Halbjahr 2023 das Volumengeschäft stark abnahm. Berücksichtigt man Einmaleffekte (Gebäudeverkauf und Standortschliessung) resultierte auch beim EBIT eine Zunahme (+1.5%). Die Kundinnen und Kunden verzögern momentan Investionen, sind grundsätzlich jedoch weiterhin bestrebt, die Automatisierung der Kabelverarbeitung zu erhöhen. Die Komax Gruppe bleibt deshalb zuversichtlich, ihre ambitiösen Ziele 2028 zu erreichen. Dies auch, weil sie stets von einem Wachstumspfad bis 2028 ausgegangen ist, der nicht linear sein wird.

Wirtschaftliche und geopolitische Unsicherheiten beeinflussten das Geschäftsjahr 2023 der Komax Gruppe. Dabei beeinträchtigten u. a. Zinsanstiege in wesentlichen Absatzmärkten sowie eine gedämpfte Marktentwicklung in China die Investitionsbereitschaft der Kundschaft. Diese hat sich im Verlauf des Jahres zunehmend zurückhaltender beim Fällen von Investitionsentscheiden gezeigt. Daraus resultierte, begünstigt durch den Zusammenschluss mit Schleuniger, eine Zunahme des Bestellungseingangs um 1.3% auf CHF 686.5 Millionen (2022: CHF 678.1 Millionen).

Markante Umsatzsteigerung

Die Komax Gruppe startete mit einem rekordhohen Auftragsbestand von CHF 306.3 Millionen ins Berichtsjahr, der insbesondere durch Zusatzaufträge als Folge der Verlagerung von Fertigungskapazitäten wegen des Ukraine-Kriegs entstand. Er wurde bis zum Ende des Jahres auf CHF 208.2 Millionen abgebaut, was einem soliden Auftragsbestand der Komax Gruppe entspricht. Massgebend für den signifikanten Umsatzanstieg um 24.0% auf CHF 752.0 Millionen (2022: CHF 606.3 Millionen) war der erstmalige Beitrag von Schleuniger über zwölf Monate. Im Vorjahr trug Schleuniger vier Monate zum Ergebnis bei. Entsprechend setzte sich das Umsatzwachstum aus einem starken akquisitorischen Wachstum von 30.6% und einem organischen Umsatzrückgang von 3.5% zusammen. Der Fremdwährungseinfluss betrug –3.1%. Der Einmaleffekt aus dem 2023 vollzogenen Verkauf des Gebäudes am Produktionsstandort in Rotkreuz, Schweiz, ist darin nicht enthalten. Werden Einmaleffekte mitberücksichtigt, erhöht sich der Umsatz auf CHF 762.9 Millionen.

Umsatzentwicklung in Asien hinter den Erwartungen

«Der Trend zu höherer Automatisierung in der Kabelverarbeitung setzte sich im Berichtsjahr fort», sagt Matijas Meyer, CEO Komax Group. «Die Komax Gruppe befindet sich in einem Wachstumsmarkt.» Steigende Lohnkosten, fehlende Fachkräfte, Miniaturisierung der Kabel sowie steigende Qualitätsanforderungen bewegen die Kundschaft zunehmend zu Investitionen in Automatisierungslösungen. Als Folge der angespannten Wirtschaftssituation entwickelten sich die Märkte im Berichtsjahr jedoch unterschiedlich. Dabei blieb insbesondere die Geschäftstätigkeit in China deutlich hinter den Erwartungen zurück. In Asien/Pazifik verzeichnete die Komax Gruppe einen Umsatzrückgang von 6.4%, wodurch ihr Umsatzanteil in dieser Region auf 16.6% sank (2022: 22.0%). In den übrigen Regionen – Nord-/Südamerika (+55.6%), Europa (+29.3%) und Afrika (+6.0%) – war das Wachstum vor allem aufgrund des Zusammenschlusses mit Schleuniger teils beträchtlich. Dies auch in den Amerikas, wo die Marktposition im Marktsegment Industrial & Infrastructure durch den Zusammenschluss deutlich gestärkt wurde.

Profitabilität von mehreren Faktoren beeinflusst

Die von der Kundschaft zurückgestellten Investitionsentscheide betrafen vor allem das margenstarke Volumengeschäft der Komax Gruppe, weshalb der Einfluss auf das Betriebsergebnis signifikant war. Das betriebliche Ergebnis (EBIT) erreichte im Gesamtjahr 2023 CHF 67.8 Millionen, was einem Rückgang von 5.5% entspricht (2022: CHF 71.7 Millionen). Die EBIT-Marge betrug 9.0% (2022: 11.8%). Dies ohne Berücksichtigung von zwei Einmaleffekten, d. h. dem Gebäudeverkauf in Rotkreuz (EBIT-Zunahme um CHF 11.1 Millionen) und der Schliessung des Standorts in Jettingen (EBIT-Abnahme um CHF 6.1 Millionen), die das EBIT auf CHF 72.8 Millionen erhöhten. Das Gruppenergebnis nach Steuern (EAT) lag, inkl. der Einmaleffekte, bei CHF 43.8 Millionen (2022: CHF 51.8 Millionen), was einer Veränderung zum Vorjahr von –15.3% entspricht.

Strukturoptimierungen und Integration von Schleuniger

«Die Gesellschaften der Schleuniger Gruppe wurden 2023 erfolgreich in die Geschäftseinheiten der Komax Gruppe integriert», erläutert Matijas Meyer. «Im Berichtsjahr lag der organisatorische Fokus auf der Optimierung des weltweiten Vertriebs- und Servicenetzwerks. Die Vertriebskanäle von Komax und Schleuniger wurden zusammengelegt, um bestmöglich auf die Bedürfnisse der Kundschaft eingehen und das Portfolio aus einer Hand anbieten zu können.» Dabei wurde u. a. Komax Portugal an den Vertriebspartner Estanflux in Spanien verkauft, der nun die gesamte Iberische Halbinsel abdeckt. Weiter hat die Komax Gruppe mit der Alcava Gruppe den Vertriebspartner von Schleuniger in Frankreich, Marokko und Tunesien übernommen, was die Marktposition in diesen Wachstumsmärkten weiter festigt. 2023 konnten die Optimierungen bis auf wenige Länder abgeschlossen werden. Die Komax Gruppe ist zudem daran, ihr Produktportfolio und ihre Produktionsstandorte zu analysieren. 2023 hat sie den Betrieb von Komax Testing Brasil in Colombo, Brasilien, eingestellt und die Schliessung der Zweigniederlassung der Schleuniger GmbH in Jettingen, Deutschland, initiiert.

Zusätzliche Dienstleistung durch WUSTEC-Akquisiton

Zur Erweiterung ihres Angebots im wachsenden Marktsegment Industrial & Infrastructure hat die Komax Gruppe 2023 mit der deutschen Firma WUSTEC eine Spezialistin für die automatisierte Drahtvorfertigung übernommen. Diese ermöglicht mittels einer digitalen Plattform Schaltschrank- und Maschinenbauern das Bestellen vorgefertigter, beschrifteter Drahtsätze, die innerhalb von 48 Stunden geliefert werden.

Sehr hoher Free Cashflow

«Die Komax Gruppe verfügt über eine solide finanzielle Basis, die zur Weiterentwicklung des Unternehmens beiträgt und Sicherheit in einem herausfordernden Marktumfeld bietet», sagt Christian Mäder, CFO Komax Group. Das Eigenkapital belief sich per 31. Dezember 2023 auf CHF 390.6 Millionen (31. Dezember 2022: CHF 416.6 Millionen), bei einer Eigenkapitalquote von 55.1% (2022: 53.2%). Der Free Cashflow stieg deutlich auf CHF 51.7 Millionen (2022: CHF 17.6 Millionen). Die Nettoverschuldung nahm von CHF 105.5 Millionen (2022) auf CHF 92.9 Millionen ab, womit der Verschuldungsfaktor (Nettoverschuldung dividiert durch den durchschnittlichen EBITDA) noch lediglich 1.00 (31. Dezember 2022: 1.19) betrug.

Veränderung im Verwaltungsrat

«Nach zwölf Jahren im Verwaltungsrat wird Kurt Haerri aufgrund der Amtszeitbeschränkung nicht mehr zur Wiederwahl an der Generalversammlung 2024 antreten. Für seinen grossen Einsatz für die Komax Gruppe danken ihm der Verwaltungsrat und die Gruppenleitung herzlich», sagt Verwaltungsratspräsident Beat Kälin. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung Annette Heimlicher als neues Mitglied des Gremiums vor. Annette Heimlicher ist seit 2012 CEO der Contrinex Group und verfügt damit über viel unternehmerische Erfahrung in einem international tätigen Industrieunternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz. Die Contrinex Group ist eine weltweite Technologieführerin für intelligente Sensoren für komplexe Automatisierungs- und Smart-Factory-Anwendungen.

Ausschüttung von CHF 3.00

Um dem volatilen, herausfordernden Geschäftsumfeld Rechnung zu tragen, beantragt der Verwaltungsrat der Generalversammlung eine Dividende von CHF 3.00 (Vorjahr: CHF 5.50). Die Hälfte davon wird aus Kapitaleinlagereserven ausgeschüttet und wird somit für natürliche Personen in der Schweiz, die Aktien im Privatvermögen halten, steuerfrei sein.

Strategie 2028 mit ambitiösen Zielen

Im Berichtsjahr hat die Komax Gruppe ihre Strategie 2028 erarbeitet und sich dabei ambitiöse Ziele gesetzt. Sie will weiter profitabel wachsen und 2028 einen Umsatz von CHF 1.0 bis 1.2 Milliarden sowie ein EBIT von CHF 120 bis 160 Millionen erzielen. Damit entspricht das jährliche durchschnittliche Umsatzwachstum 6 bis 9%. «Da die Kabelverarbeitung bisher zu höchstens 20% automatisiert ist, besteht ein enormes Wachstumspotenzial, das die Komax Gruppe nutzen möchte», berichtet Matijas Meyer. «Wir legen dafür den Fokus auf den Ausbau des Geschäfts in Asien, die Erweiterung des Serviceangebots und die Erhöhung des Non-Automotive-Umsatzanteils.» Integraler Bestandteil der Strategie ist ESG (Environmental, Social, Governance). Die Komax Gruppe hat sich 13 nicht finanzielle Ziele gesetzt, die nun erstmals in einem ESG-Bericht nach GRI-Standards erläutert werden.

Ausblick

Die Marktabschwächung, die sich gegen Ende 2023 zunehmend gezeigt hat, hält weiter an und die Komax Gruppe startet mit einem tieferen Auftragsbestand ins neue Geschäftsjahr als im Vorjahr. Sie geht jedoch davon aus, dass der Automatisierungstrend und damit die Nachfrage nach ihren Lösungen anhält. Die Komax Gruppe wird 2024 den Integrationsprozess weiter vorantreiben und zusätzliche Strukturen optimieren, um bestmöglich für die Umsetzung ihrer Wachstumsstrategie 2028 aufgestellt zu sein.

Das Marktumfeld präsentiert sich zurzeit äusserst volatil, da es weiterhin von zahlreichen wirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten beeinflusst ist. Die Visibilität der Geschäftsentwicklung ist daher sehr gering, weshalb auf eine Prognose für das Geschäftsjahr 2024 momentan verzichtet wird.