Bediensoftware Komax HMI: Handfeste Vorteile für Zulieferer der Automotive-Industrie
Technology & Innovation
Lokale Zulieferer für die Automotive-Industrie stehen unter Druck. Sie müssen hohe Anforderungen der Automobilhersteller erfüllen und gleichzeitig ihre Kosten tief halten. Auch für solche Betriebe ist die Komax HMI Maschinensoftware enorm wertvoll: Die Gründe dafür erklärt Patrick Britschgi, Product Group Manager.
Darum gehts
Oft geben Automobilhersteller Verarbeitungsprozesse bei ihren Zulieferern erst nach sorgfältiger Prüfung frei und wollen über die Einhaltung der Produktspezifikationen und Qualitätsvorgaben dokumentiert werden.
Komax HMI lässt sich so konfigurieren, dass der Bediener zusätzliche, von den OEMs verlangte Prozessschritte zwingend ausführen muss.
Dank der von Komax HMI unterstützten MIKO Schnittstelle kann ein MES fast alle Produktionsparameter der Maschine abrufen oder an die Maschine schicken.
Patrick Britschgi, weshalb sind solche Betriebe oft im östlichen und südlichen Europa angesiedelt?
Die Automobilhersteller setzen voll auf Versorgungssicherheit und Qualität auf europäischem Niveau und die muss unser Zulieferer kompromisslos erbringen. Seine oft langjährigen und routinierten Mitarbeiter arbeiten meist im Ein- oder Zweischichtbetrieb und bearbeiten Aufträge von rund 100 bis 10'000 Stück.
Sind die höheren Lohnkosten nicht ein Nachteil im Vergleich zur Produktion in anderen Regionen der Welt?
Natürlich, deshalb setzen diese Betriebe auf einen hohen Automatisierungsgrad und dafür eignen sich unsere Maschinen optimal, denn sie gewährleisten zugleich Flexibilität und Investitionssicherheit.
Welches sind die Qualitätsanforderungen der Automobilhersteller?
Sie verlangen die kompromisslose Einhaltung ihrer Produktspezifikationen und Qualitätsvorgaben und wollen darüber dokumentiert werden. Oft sind auch sie es, die Verarbeitungsprozesse erst nach sorgfältiger Prüfung freigeben. Zudem wollen sie wissen, was ihr Zulieferer alles tut, um reproduzierbare Qualität zu gewährleisten. Für all das bietet die Komax HMI Bediensoftware enorme Vorteile.
Wie wirken sich diese Vorteile aus?
Hier liegt eine der grossen Stärken von Komax HMI. Sie perfektioniert die Qualitätsüberwachung noch eine Stufe weiter als mit TopWin, registriert den vollständigen Crimpkraftverlauf für jeden einzelnen Vorgang sowie die Bilder der optischen Qualitätsüberwachung – also die Positionen von Kontakt und Tülle mitsamt der Vermassung sowie Fehler beim Crimpvorgang. Zudem erkennt sie auch Kabel mit aufgecrimpten Litzen und sortiert diese automatisch als schlecht aus.
Braucht es bei routinierten Mitarbeitern wirklich den geführten Arbeitsablauf von Komax HMI?
Ja! Aus Kostengründen müssen Mitarbeiter oft gleichzeitig mehrere Maschinen bedienen, die unterschiedliche Aufträge mit unterschiedlichen Anforderungen produzieren. Um bei jedem Auftrag den jeweils richtigen nächsten Schritt auszuführen, ist es sehr hilfreich, wenn das System mitdenkt.
Sind diese Prozesse in etwa nicht immer dieselben?
Der grundsätzliche Ablauf der wesentlichen Schritte – Prozesseinrichtung, Qualitätsverifikation, Produktion – ist logisch, effizient und deshalb vorgegeben. Gewisse OEMs verlangen zusätzliche Prozessschritte im Ablauf, zum Beispiel zusätzliche Muster oder Verifikationen der Qualitätsvorgaben vor und nach der Produktion. Komax HMI lässt sich so konfigurieren, dass diese Schritte zwingend ausgeführt werden müssen.
Was bedeutet das für die Qualität der verarbeiteten Kabel?
Die Prozesseinhaltung ist zentral für die Qualität: Durch den geführten Ablauf ist gewährleistet, dass der Bediener den vorgegebenen Prozess immer einhält und keinen Schritt vergisst, auch nicht in hektischen Phasen. Ausserdem wird jeder Prozessschritt automatisch protokolliert und ist bei Bedarf gegenüber dem OEM nachweisbar.
Ist der Verarbeitungsprozess in Komax HMI für alle Aufträge immer gleich?
Nicht zwingend. Man kann zum Beispiel die Materialverifikation mit Nachweis nur für diejenigen Aufträge einfordern, deren Auftraggeber das explizit verlangt. Dank der Flexibilität für Anpassungen kann Komax HMI die Anforderungen der Zulieferer und ihrer Kunden optimal unterstützen.
Hat der Zulieferer auch einen direkten, finanziellen Nutzen durch den geführten Arbeitsablauf?
Durchaus, denn wenn der Betrieb Missverständnisse vermeiden kann, entfällt die Gefahr von ungenügender Qualität, Ausschuss und Mehrkosten aufgrund eines nicht akzeptierten Auftrags.
Profitieren auch solche Betriebe vom neuen Machine Dashboard?
Lassen Sie mich ein Beispiel machen: Gerade bei anspruchsvollen Artikeln ist es vorteilhaft, wenn der Bediener bestimmte Prozessparameter und Qualitätswerte direkt und permanent auf der Bedienoberfläche, d.h. im Machine Dashboard, sehen kann. Bei allfälligen Abweichungen kann er sofort reagieren.
Braucht es das Machine Dashboard auch dann, wenn Betriebe mit einem Fertigungsmanagementsystem (MES) arbeiten?
Die heutigen MES sind meist nicht auf die Produktionssteuerung in Echtzeit ausgerichtet. Sie haben keinen Zugang zu den unmittelbar aktuellen Prozesseinstellungen. Erst am Auftragsende erhalten sie Eckdaten der Produktion. Dann ist es allerdings zu spät für die Prozessüberwachung. Zudem zeigen MES die nötigen Informationen nicht in der Bediensoftware an, sondern oft weitab vom Bediener. Deshalb müssen sie mit Komax HMI samt Machine Dashboard direkt an der Maschine angezeigt werden.
Die Qualität ist unbestritten wichtig, aber kann Komax HMI auch die Effizienz einer Anlage erhöhen?
Bereits durch den geführten Arbeitsablauf hilft Komax HMI dem Bediener, effizient vorzugehen und Fehler zu vermeiden. Komax HMI unterstützt jetzt auch die neue MIKO-Schnittstelle. Diese erlaubt den Echtzeit-Zugriff auf alle Daten der Maschine. Das umfasst nicht nur die Teile- und Artikelspezifikationen und Auftragsdaten, sondern auch die Maschinenkonfiguration, die Maschineneinstellungen, zusätzliche Schritte im Arbeitsablauf sowie die Berechtigungen. Damit kann ein MES fast alle Produktionsparameter der Maschine abrufen oder an die Maschine schicken.
Wie trägt jetzt die MIKO-Schnittstelle zur Effizienzerhöhung bei?
Sie ist die optimale Basis für die aktive Produktionssteuerung und Qualitätsüberwachung sowie für die Effizienzanalyse durch Komax Connect. Mit dieser attraktiven Dienstleistung von Komax kann man die Produktivität und Verfügbarkeit der Maschinen, den Materialverbrauch, die Art und Häufigkeit von Fehlern und weitere Parameter analysieren und Massnahmen ableiten. So konnten Kunden beispielsweise Materialprobleme lokalisieren und damit die Effizienz des Produktionsprozesses steigern.
Ist auch mit MIKO der Investitionsschutz gewährleistet?
Ja, MIKO stützt sich auf gängige Normen und Paradigmen. Damit ist der Kunde für die Anforderungen der Zukunft gerüstet. Gleichzeitig unterstützt Komax HMI auch die bisherige WPCS Schnittstelle für die Vernetzung mit einem bestehenden MES.
Wie sollte unser Kunde vorgehen, um Komax HMI in seinem Betrieb einzuführen?
Ich würde ihm raten, möglichst frühzeitig erste Erfahrungen mit Komax HMI zu sammeln, bevor die Einführung unumgänglich wird. Der lokale Komax-Vertreter wird ihn dabei unterstützen. Wenn sich aufgrund dieser Erfahrungen weitere Bedürfnisse, Anforderungen und Möglichkeiten ergeben, werden sie gemeinsam die Lösung konzipieren und Komax HMI anpassen.
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Verantwortlich für den weltweiten Rollout von Komax HMI.