Komax ermöglicht Informatik-Lernenden Kurzpraktikum im Ausland
Inside Komax
Kann ein Unternehmen einen Auslandeinsatz während der Berufslehre anbieten, ist dies ein attraktiver Joker im Lehrstellen-Marketing. Komax hat deshalb für Informatik-Lernende am Schweizer Hauptsitz das Projekt «EduMax Around the World» lanciert. In einem Pilotversuch konnte nun erstmals ein Auszubildender ein Kurzpraktikum in Bulgarien absolvieren.
Darum gehts
Kurze Auslandeinsätze während der Berufslehre werden immer beliebter. Auch Komax erachtet diese als Gewinn für die Lernenden und das Unternehmen gleichermassen.
Das von Komax lancierte Programm «EduMax Around the World» ist mit einem erfolgreichen Pilotprojekt gestartet: Ein Informatik-Lernender war in Bulgarien Teil eines Entwicklerteams.
Aufgrund der positiven Erfahrungen wird Komax weiteren Lernenden ein Kurzpraktikum im Ausland ermöglichen. Voraussetzung dafür sind unter anderem überdurchschnittliche Leistungen.
Vier Tage lang war Thierry Lötscher, Informatik-Lernender Fachrichtung Applikationsentwicklung, bei einer Komax-Tochter in Sofia/Bulgarien Teil des Entwicklerteams. Hier hat er im Bereich Digital Services an der Implementierung von QR-Codes in ein bestehendes Projekt mitgearbeitet. Für den 18-jährigen Lernenden im 3. Ausbildungsjahr etwas ganz Besonders: «Es ist gar nicht selbstverständlich, eine solche Erfahrung schon in der Lehrzeit machen zu können». Besonders geschätzt hat er, dass er in Bulgarien als vollwertiges Teammitglied behandelt wurde: «Ich habe mich nie als Lernender gefühlt!» Da man sich bereits durch die vorherige Zusammenarbeit etwas kannte, sei die Integration vor Ort schnell und einfach verlaufen. Die geknüpften Kontakte halten auch nach Abschluss des Kurzeinsatzes, sagt Thierry Lötscher: «Die Zusammenarbeit mit dem Sofia-Team war vorher schon gut, aber nun ist sie noch besser. Wir kennen uns jetzt persönlich und haben einiges zusammen erlebt.»
Das Abenteuer «EduMax Around the World» kann losgehen! Berufsbildner Roger Hügi (links) und Informatik-Lernender Thierry Lötscher (rechts) kommen in Bulgariens Hauptstadt Sofia an.
Antwort auf Trend zu Auslandeinsätzen in der Berufsbildung
Diese besondere Auslanderfahrung möglich gemacht hat der Komax-Berufsbildungsfachmann Roger Hügi, der den Lernenden auch nach Sofia begleitet hat. Roger Hügi betreut am Hauptsitz in der Schweiz 17 Lernende in drei Informatikberufen und ist gleichzeitig verantwortlich für die fachliche Ausbildung der Informatiker:innen. Der Einsatz in Bulgarien war der erste im Rahmen des Konzepts «EduMax Around the World», das der Berufsbildner als Facharbeit entwickelt hat. Mit Unterstützung der HR-Abteilung konnte Roger Hügi «EduMax» nun betriebsintern erfolgreich launchen. «Auslandeinsätze während der Lehrzeit nehmen schweizweit zu. Ein nachvollziehbarer Trend», so der Berufsbildner. Seiner Meinung nach gewinnen die Auszubildenden und die Unternehmen gleichermassen: «Ich bin überzeugt, dass sich ein solcher Einsatz positiv auf den weiteren Verlauf der Berufslehre auswirkt. Zudem wertet die Möglichkeit eines Auslandeinsatzes die Firma als Ausbildungsbetrieb massiv auf.»
Der Auslandeinsatz bringt viele neue Erfahrungen, doch Meeting bleibt Meeting: in den Büroräumlichkeiten einer bulgarischen Komax-Tochter.
Globale Beziehungen bereits in der Berufsbildung nutzen
Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt mit einem Informatik-Lernenden kann das Konzept gemäss Roger Hügi künftig auch auf andere Berufe ausgeweitet werden. Dazu der Ausbildner: «Komax hat als global tätiges Unternehmen Beziehungen auf jedem Kontinent. Diese Internationalität können wir auch in der Berufsbildung gewinnbringend einsetzen. Ein Einsatz im Ausland wertet eine Berufslehre auf und verbessert die Karrierechancen.» Für Roger Hügi ist es eine grosse Genugtuung, dass auch die Verantwortlichen der Berufsschule, der Berufsmatura und der überbetrieblichen Kurse sein Projekt unterstützen.
Auslandeinsatz als Bonus für überdurchschnittliche Leistungen
Ein Auslandeinsatz in der zweiten Hälfte der Ausbildung ist für Roger Hügi nicht etwas Selbstverständliches, sondern ein Privileg und eine Belohnung für besondere Leistungen. Roger Hügi: «Es gibt keine Garantie für einen Auslandeinsatz, denn dieser ist seitens Komax mit einem beträchtlichem Aufwand verbunden: Unterstützung bei der Organisation, Kosten für Flüge, Hotel und Verpflegung, die Begleitung durch einen Berufsbilder und so weiter.» Die Wahl der Kandidat:innen erfolge deshalb im Gremium aller Berufsbildner:innen: «Wir schauen auf die Performance im Unternehmen und in der Berufsschule. Wir erwarten in beiden Bereichen überdurchschnittliche Leistungen. Gleichzeitig legen wir Wert auf eine gewisse Aufgeschlossenheit, Flexibilität und Selbständigkeit der Kandiat:innen, damit sie mit den Herausforderungen eines Auslandeinsatzes zurechtzukommen. Ein Motivationsschreiben dient als zusätzliche Entscheidungshilfe.»
Zu «EduMax Around the World» gehört auch das Eintauchen in eine fremde Kultur: gemeinsame Zeit mit dem bulgarischen Team nach Feierabend.
Horizonterweiterung in vielen Bereichen
Für den allerersten «EduMax»-Einsatz in Bulgarien kam also Thierry Lötscher zum Zug. Eine Horizonterweiterung für den Informatik-Lernenden: «Nach Feierabend haben wir jeweils Sofia erkundigt. Die kulturellen Unterschiede zu erleben, war sehr interessant. Auch die osteuropäischen Arbeitszeiten – in Bulgarien beginnt man später und arbeitet länger – waren eine besondere Erfahrung.» Geschätzt hat der Lernende auch die Begleitung seines Schweizer Ausbildners: «Ich schätzte den Austausch nach Arbeitsschluss, und bei Problemen hätte ich immer eine Ansprechperson vor Ort gehabt.»
Nach gelungenem Start: Fortsetzung folgt
Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt freut sich Berufsbildner Roger Hügi, «EduMax Around the World» bei Komax in die nächste Phase zu bringen: «Mein Ziel ist es, dass weitere Lernende und Betreuende einen Blick in neue Welten wagen und damit die Grenzen des bisherigen Wissens und Handelns erweitern können. Davon profitieren die Auszubildenden und unser Unternehmen gleichermassen.» Im Mai läuft das interne Bewerbungsverfahren für einen nächsten Einsatz im kommenden Herbst an.
Kontakt
Roger Hügi arbeitet seit 2014 in der Komax und ist seit 2016 verantwortlich für die Informatik-Berufe in der Berufsbildung. Aktive Nachwuchsförderung ist ihm ein zentrales Anliegen.